Harfenbaukurs
Ein paar Bilder vom Harfenbaukurs im August 2001 bei Frank Sievert.
Aber ... warum eine neue Harfe?
... weil die kleine Harfe manchmal zu klein ist...
( hier in Irland auf dem KnockNaRae, Juli 2001 )
... und die große Harfe manchmal zu groß.
( Hier mit Uwe im Juli 2001 in Eu, Normandie )
So fängt es an: Einzelteile ...
Frank hat die Einzelteile vorbereitet : Bogen, Stange, Leisten, Späne, Holzklötzchen. Daraus soll eine Harfe werden??
Bei vielen meiner Mitstreiterinnen und -streiter als erstes fertig: Bogen und Stange bilden ein Ganzes! Bei mir dauerte es länger, weil ich mit dem Zapfenloch nicht recht vorankam. Um so größer die Freude, als Zapfen und Zapfenloch mit sattem "Plopp" ineinander paßten.
Der Korpus
Der Korpus, aus acht Spänen gefertigt, ist zusammengeleimt. Auch die Stützklötze und die Leinenstreifen, die dem Korpus zusätzlichen Halt geben müssen ( weil ich die Schallöcher zu groß ausgesägt habe ... ) sind schon eingeleimt
Tom ( links ) und Patrick haben mir gerade geholfen, den Korpus und die
Decke zusammenzukleben. Damit die Verbindung auch hält, braucht es
großen Druck - also „Gib Gummi!“
Die Klangdecke
Aus millimeterdünnem Fichtenholz wird die Klangdecke zusammengeleimt.
Ich staune immer noch: das bißchen Leim an den Stoßfugen
der Hölzer hält die Decke zusammen und trotzt der Zugkraft der Saiten.
Im Hintergrund liegt ein schon fertiger Korpus.
Hier ist die Decke schon mit der äußeren Leiste (durch die die Saiten gezogen werden ) versehen. Anja tut das, was wir alle tagelang und mit Begeisterung taten: schleifen!
Der Rohbau
Was ein Moment: Frank hat Korpus, Stange und Bogen zusammengefügt. Zum ersten Mal sieht das „Werkstück“ wie eine Harfe aus!
Hier ist Anja dabei, den Backen, die die Verbindung von Bogen und Stange verstärken, eine ansprechende Form zu geben. Nicht jedermanns Sache, mit Beitel und Hammer auf eine Harfe einzuschlagen! Aber alle Harfen haben es ausgehalten.
Der Endspurt
Pierre setzt hier die Stegstifte ein, die am Bogen die Saitenlänge begrenzen. Die Stimmwirbel sitzen schon an Ort und Stelle.
Die Löcher für Stegstifte und Stimmwirbel haben wir gleich in den ersten zwei Tagen gebohrt.
Fertig!
Nach zwei Tagen, in denen ich die Saiten
aufgezogen und die Klappen montiert habe, steht "Lizzard" ( Lizzy )
fertig da - so, wie ich sie mir erträumt habe. Aus Eiche und mit
Phosphor-Bronze-Saiten.
Was noch fehlt, ist die Spieltechnik, denn eine
Metallsaiten-Harfe benimmt sich ganz anders als eine Harfe mit Saiten
aus Kunststoff oder Darm.
Da steht eine ganze Harfenfamilie: Links Inanna, daneben Lizzy, dann Anjas Harfe und zum Schluß Schätzchen aus der Bretagne. Und im Hintergrund steht Frank, der das alles ermöglicht hat. Dankeschön, Harfenbaumeister!
Nachsatz ...
Nach einem Jahr vergeblicher Versuche, den Metallsaiten so
etwas wie gute Musik zu entlocken, habe ich Lizzy dann umbesaitet; sie
trägt jetzt Tynex-Saiten und sehr zu meiner Zufriedenheit bei.
Auch andere Harfner spielen sie jetzt gerne: hier zum Beispiel Viola,
2003 auf dem Harfentreffen auf dem Mosenberg bei Kassel.